Donnerstag, 26. Januar 2012

2012-01-26 (Notiz)

In der S-Bahn sitzen sie, wie auch ich, durchgefroren von eisigen Minus zwei Grad. Tragen dicke Jacke, welche Pullover verdecken, Mützen und Schals so lang wie ein Leben sein könnte.
Frauen in kurzen Röcken, bewundernd und verständnisslos von Männern in langen Hosen beäugt. Sie lesen Bücher, Zeitung, erledigen Hausaufgaben, tippen auf Smartphones herum. Gesprochen wird kaum. Zu früh scheint es zu sein um sich akustisch mitzuteilen.  Man wählt die elektronische Variante der Interaktion, um nur nicht durch vermeidbare Geräusche belästigt zu werden.
Ein jedes mal wenn sich die Türen öffnen weht kalte Luft herein. Krägen werden hochgeschlagen, Jacken wieder geschlossen, um nach Minuten wieder geöffnet zu werden, bis zum nächsten Bahnhof.

Sitzend, am Spielautomaten, wirft er Geld in den Schlitz, um auf der Suche nach dem Glück das er nicht hat, bunt beleuchtete Knöpfe zu drücken. Aus dem Fenster sehend braust mir ein Das Geld liegt auf der Strasse durch den Kopf und verschwindet um die nächste Ecke während ZZTop mir via Kopfhörer Viva Las Vegas ins Ohr dröhnen.

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