Freitag, 20. Januar 2012

Wake up #4

4:15 Uhr

„Wach auf“, schreit der Wecker mich an. Ich sitze Kaffee trinkend im Wohnzimmer. Aufwachen, das währe eine tolle Idee, so würde man den schlafen. An schlaf war allerdings heute nacht nicht zu denken. Drei mal habe ich mir The Book of Eli mit Denzel Washington angesehen. Nicht das der Film so gut ist das man ihn sich drei mal hintereinander, den Sleeptimer ein ums andere mal nachstellend, ansehen muss, aber, obwohl ich wach war, war ich doch zu müde eine andere DVD einzulegen.
Es gibt nichts anstrengenderes als halb schlafend, halb wach im Bett zu lieben, an die Decke oder eben in den Fernseher zu starren, ohne das das Gehirn den wohlverdienten Ruhezustand erreicht.
Da ich zu jenen Menschen gehöre, welche, wenn sie es den geschafft haben einzuschlafen, kaum noch wach zu bekommen sind, stelle ich immer zwei Wecker. Aus eben diesem Grund plärrt auch jetzt das Ding im Schlafzimmer los, das ich vollkommen vergessen habe seiner weckenden Funktion zu berauben als ich aufstand. So hechte ich jetzt vom Sofa hoch und versuche ins Schlafzimmer zu kommen um den Wecker verstummen zu lassen bevor der Rest der Familie, die haben es wenigstens geschafft einzuschlafen (ich überlege kurz ob ich den Wecker, quasi aus Rache, einfach klingeln lassen sollte), von im aus dem Schlaf gerissen wird.

8:07 Uhr

Jetzt, da es nicht mehr im Bereich des Möglichen liegt wäre Schlaf in greifbarer Nähe. Ich koche mir also eine weitere Tasse Kaffee und mache mich daran die Wohnungsinterne Möbel - Umräum - Aktion fortzuführen. Nicht das ich Lust dazu hätte aber es macht eben auch keinen Spass sein Leben bis auf weiteres auf einer Baustelle von der Grösse des Stuttgarter Hauptbahnhofes zu verbringen. Und so wird nun begonnen einen Schrank erst auszuräumen, dann einen seinen neuen Standplatz zu verbringen um ihn dann wieder einzuräumen. Wenn ich mich dazu im Stande sehe, werde ich sogar das ein oder andere aussortieren um eventuell ein wenig mehr Stauraum für irgend was anderes zu gewinnen. Stauraum ist ja eh so ein Thema. Unabhängig davon wie gross das momentane Heim auch sein mag, es wird über kurz oder lang zu klein. Der Mensch ist eben ein Sammler und Sammler brauchen Platz. Lieber mehr als weniger. So langsam wird mir auch klar was die Könige früherer Zeit dazu bewegt hat sich ein Schloss nach dem Anderen zu bauen. Es ist eben eine Tatsache das irgendwann eine Vier - Zimmer - Wohnung zu einer Fünf - Zimmer - Wohnung werden sollte, eine Fünf - Zimmer - Wohnung zu einer Sechs - Zimmer - Wohnung und so weiter. Eigentlich sollte der Mensch in einer Zusammenstellung aus Containern leben. Reichen Zwei nicht mehr aus, stelle ich einfach einen dritten dazu. Ist zwar nicht schön, aber sicherlich zweckmässig. Da dem aber nicht so ist, ist es nun an der Zeit, seien wir ehrlich, ich komme nicht mehr drum rum und die Gelegenheit ist zudem auch noch günstig, auszusortieren und mich vom ein oder anderen zu trennen, ob ich nun will oder nicht.
Was ich nicht möchte ist Bücher zu entsorgen, verbinde ich doch mit so ziemlich jedem Erinnerungen sowie das erringen der ein oder anderen Fünkchens Wissen. So bleibt es nicht aus das Bücherstapel und gar ein ganzes Regal ihren bisherigen Standort zu räumen haben, was wiederum zu einer bisweilen weniger leichten Verzögerung im  Zeitplan sorgt. Nur den Stapel zu nehmen, zu tragen und wieder abzustellen wäre eben zu einfach. Es muss das ein oder andere Buch aufgeschlagen und angelesen werden. Mitunter verbringt man so die ein oder andere Stunde auf dem Boden sitzend mit einem Buch in der Hand. Glück hat man, sollte der Körper schon nach nur wenigen Minuten nach Nikotin verlangen was einen, ohne Buch, auf den Balkon treibt. danach nimmt man sich einfach einen neuen Stapel. Mit CDs verhällt es sich im übrigen ähnlich. Es sollte also nicht damit gerechnet werden das MEIN Stuttgarter Hauptbahnhof in diesem Jahr (und das hat ja gerade erst begonnen) noch fertig wird.

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