Donnerstag, 19. Januar 2012

Bücher

Mit Büchern ist es seltsam. Man kauft sie, liest sie, befindet sie für gut oder auch nicht, stellt sie ins Regal, oder, wenn der Platz nicht mehr ausreichend sein sollte, einfach gestapelt daneben, oder wo auch immer ab, und lässt sie dort stehen, stehen, bis sie bedeckt sind mit einer leichten Schicht Staubes der sich danach sehnt endlich entfernt zu werden, was man dann, wenn man sich bereit dazu fühlt, was selten genug der Fall ist, macht. Mit Hilfe eines Tuches, nicht feucht und schon gar nicht nass, handelt es sich doch um Papier an dem wir uns hier zu schaffen machen, oder eines Staubwedels macht man sich daran das milbenverseuchte, flauschige, graue etwas zu entfernen welches sich schon anschickte leichte Häufchen zu bilden. Jener Akt der Reinigung ist dann auch das einzige mal da man die Bücher wieder in die Hand nimmt, vordergründig nicht um sie zu lesen, was wiederum zwangsläufig die Folge sein wird. So sitzt man eher früher als später vor einem zur Hälfte von Büchern befreiten Regal, zwischen Türmen selbiger und Blättere, lese ganze Passagen, trinke Kaffee. Eines der Bücher nehme ich gar mit auf den Balkon um den Genuss des Buches mit dem Rauchen einer Pfeife zu verfeinern. Sobald dieses Stadium der Reinigung erreicht ist hat sie schon begonnen sich zu transformieren. So wird aus dem Akt der Entstaubung das niederlassen zu Durchforstung meiner kleinen, hausinternen Bibliothek. So fallen mir zu beginn sofort und wie vom Schicksal vorherbestimmt die üblichen Verdächtigen in die Hände. Poe, Balzac, Rimbaud, Joyce und so weiter werden nicht ohne ausgiebigste Blätter- sowie Lesetätigkeiten beiseite gelegt. Don Quichote nimmt schon ob seines Umfanges wesentlich mehr Zeit für sich in Anspruch als mir zur Verfügung steht. Sherlock Holmes allerdings sollte es sein welcher mir und meiner Planung das Genick brach. Nicht alleine dadurch das die in meinem Regal untergebrachte Sammlung rein aus Kurzgeschichten besteht und somit eine nach der anderen gelesen wurde, sondern auch weil sie mich an jene Filme mit Jeremy Brett erinnerte welche hernach sofort in den DVD - Spieler geschoben wurden wodurch sie eigenmächtig jede Entstaubung auf den morgigen Tag verschoben.

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