Montag, 30. Januar 2012

Im Himmel

Ich fühle mich ein wenig wie Alois Hingerl in Ein Münchner im Himmel. Frohlocken soll ich. Die Harfe wird mir zwar erspart, ebenso wie das Trinken des Mannas anstatt eines schönen Bieres, doch nach Frohlocken steht mir trotzdem nicht der Sinn. Ganz davon abgesehen das ich keinen Zweifel daran hege mich momentan nicht im Himmel zu befinden. Währe das ohnehin erstrebenswert? Auf einer Wolke zu sitzen, Harfe zu spielen und, nach getaner Arbeit (Frohlocken, Hosianna singen) nicht mal das wohlverdiente Feierabendbierchen zu bekommen? Engel zu sein, eine fragwürdige Ehre. Sind Engel nicht geschlechtslose Wesen? Da hat man es nun in den Himmel geschafft und was ist, nix is. Ist man sich als himmlisches Wesen im klaren darüber was man ist, geschlechtslos? Gut, man hat ja so seine Aufgaben die auch nicht besser oder schlechter sind als die täglichen Verrichtungen als Mensch, doch auch irgendwie deprimierend. Während man so auf seiner Wolke sitzt um mit Hilfe der Harfe zu frohlocken und das ein oder andere Hosianna zu singen, sind andere seit Menschengedenken mit den wirklich interessanten Aufgaben betraut. Sie überbringen die himmlischen Eingebungen an die Menschheit (gut, keine wirklich erhebende Aufgabe, scheint doch heutzutage keiner mehr die göttliche Post zu lesen) oder aber sie lassen die Erdbevölkerung die göttliche Unzufriedenheit spüren (ich sag nur Sodom und Gomorrha). Und Frauen, Frauen gibt's da oben auch nicht. Was sollte man auch damit schon anfangen. Ich sag nur GESCHLECHTSLOS. Da kann man nur hoffen, das man, sobald man die himmlische Pforte durchschreitet, einer ordentlichen Gehirnwäsche unterzogen wird. Bierchen vergessen, Frauen vergessen, Vergnügen vergessen. Manchmal ist Unwissenheit ein Segen. Klar, man könnte in seiner Verzweiflung noch immer die Notbremse ziehen, sich auf die Erde stürzen, quasi der Selbstmord der Engel, und so wieder zu einem Menschen werden. Sollte das funktionieren so frage ich mich ob dies nicht der Weg zur Unsterblichkeit währe?

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